Turai 3: Das Wagenrennen by Scott Martin

Turai 3: Das Wagenrennen by Scott Martin

Autor:Scott, Martin [Scott, Martin]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-09-22T16:00:00+00:00


12. Kapitel

Bedauerlicherweise schaffe ich in der folgenden Woche nur wenig. Es regnet weiter wie aus Eimern, und die Straßen verwandeln sich in die reinsten Schlammbäche. Meine Ermittlungen enden ständig in irgendwelchen Sackgassen. Es regnet jetzt seit zweiundzwanzig Tagen, und ich bin weder Mursius’ Mörder noch dem Gebetsteppich auch nur einen Schritt näher gekommen. Zitzerius löchert mich mit Fragen, wann ich denn endlich Ergebnisse vorzeigen kann, und mir gehen so langsam die Ausflüchte aus.

Ich habe die Repräsentanten so ziemlich jeder denkbaren Gruppe von Leuten in Turai befragt, was sie über die Religion der Orgks wissen. Herausgekommen ist gar nichts. Den Ehrenwerten Verein der Kaufmannschaft, die Zaubererinnung, die Garde, die Bruderschaft, die Transportgilde, die Wahre Kirche, die Goldschmiede und viele andere habe ich befragt. Offenbar weiß niemand in Turai genug über die Orgks, um überhaupt auf die Idee zu kommen, dass sie eine Religion haben. Ganz zu schweigen davon, dass einer dadurch auf die Idee kommen würde, ihrem Wagenlenker den Gebetsteppich zu stehlen. Ich frage mich allmählich, ob die ganze Sache nicht bloßer Zufall ist. Vielleicht hat ja jemand den Teppich nur gestohlen, um trockene Füße zu behalten. Darüber hinaus ist diese ganze Fragerei sehr schlecht für meinen Ruf, jedenfalls solange die Bewohner unserer Stadt schon bei der Erwähnung von Orgks so gereizt reagieren wie im Moment.

Ich müsste nicht so hoffnungslos herumraten, wenn Zitzerius mir etwas Nützliches mitteilen könnte. Aber das kann er nicht. Es wurde kein Verdächtiger in der Nähe der Villa des Prinzen gesehen. Und auch als der Alte Hasius Brillantinius den Tatort untersuchte, konnte er nichts finden.

»Wie kommt es, dass Zauberer nie etwas finden können?«, heule ich mich bei Makri aus. »In der verdammten Stadt wimmelt es von Zauberern, aber jedes Mal, wenn sich ein Verbrechen ereignet und ich etwas Hilfe gebrauchen könnte, können sie nichts tun. Entweder stehen die Monde in der falschen Konstellation, oder die ganze Gegend ist wie durch Zauberei gesäubert worden. Was nutzen einem die ganzen Zauberer, wenn sie nichts weiter tun können, als Horoskope für Dienstmädchen zu berechnen? Wenn ich dagegen einer Sache beschuldigt werde, ist es natürlich etwas anderes. Dann heißt es: ›Wir haben Thraxas’ Aura auf dem Messer gefunden, also ab mit ihm in den Kerker.‹ Verdammt sollen sie sein! Ich hasse sie.«

»Kemlath auch?«

Ich gebe zu, dass ich Kemlath nicht hasse. Wenigstens versucht er, mir zu helfen. Jedenfalls ist er ständig in meiner Nähe, obwohl ich ihn allmählich verdächtige, dass er noch mehr will als nur, mir zu helfen.

»Ich glaube, er hat sich in Sarija verliebt«, spekuliere ich.

»In Sarija? Rangiert die denn nicht gesellschaftlich viel zu weit unter ihm? Und tu mir bloß den Gefallen, und verzichte auf eine deiner anzüglichen Bemerkungen.«

»Wer weiß? Zauberer sind in dieser Angelegenheit nicht ganz so engstirnig wie die anderen Aristokraten. Und Kemlath kommt eigentlich aus dem Weiten Westen, genau wie Astral, jedenfalls verbringt er viel Zeit mit Sarija. Angeblich will er ihr helfen, vom Boah freizukommen.«

Makri glaubt, dass das bei Mursius’ Witwe funktionieren könnte. »Es kann aber auch daran liegen, dass du sie stattdessen von Bier abhängig gemacht hast.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.